Seit 2010 habe ich (das bin ich) mit sehr vielen Menschen zusammen gearbeitet in den unterschiedlichsten Projekten. Vom Bau eines 400qm Messestands, über Container für MINI ausbauen und in die Schweiz verschiffen, bis hinzu Online-Projekten, die in Zahlen noch mehr Performance getrieben waren, als die Projekte in der Live-Kommunikation.
Ich hatte es schon immer in mir, dass ich „mit Menschen gut kann“. Vor allem in Stress-Situationen, wenn es darauf ankommt sich in andere hinein versetzen zu können. Jedes Projekt bringt seine Stress-Situationen mit sich. Man kann vieles überspielen und irgendwie weg lächeln, aber wenn Du in der Situation bist, in der Du ganz genau weißt, dass wenn dein Team jetzt nicht zusammen hält und performed, das Projekt kein gutes Ende nehmen wird. Und mit „kein gutes Ende nehmen“ meine ich nicht, dass man es „halt wann anders macht“ oder hinpfuscht, sondern kein gutes Ende bedeutet, dass zum Einen mehrere 10-tausend oder 100-tausend Euro versenkt werden, Du dafür die Verantwortung trägst und zum Anderen, was für mich das schlimmste ist, Menschen von dir persönlich enttäuscht sein werden. Dein Team, deine Kunden und alle anderen Stakeholder.
Und deine Aufgabe als Projektleiter ist es diese Situation zu vermeiden.
Mit der Projekterfahrung, die mit der Zeit kommt und mein Gespür für die Menschen um mich herum, funktioniert es eigentlich sehr gut diese Extremsituationen zu vermeiden und jedes Projekt zielbringend abzuschließen – bisher ohne einem einzigen Zwischenfall.
Was macht für mich einen guten Projekt-&Teamleiter aus?
Aus meiner Sicht, mit meinen 26 Jahren und über 6 Jahren Projekterfahrung und 3 davon in der Selbstständigkeit, ist es: die Kommunikation.
Dabei meine ich nicht so viele Fragen, wie möglich zu stellen, um am Ende, wenn dann doch etwas schief geht, sagen zu können: „Hey, aber ich habe dich doch extra danach gefragt!“
Ich meine die andere Seite: ZUHÖREN.
Eines der Gründe, warum ich jeden anderen Teamleiter und jede andere Teamleiterin outperforme ist, dass ich besser und länger zu höre, um zu verstehen was wirklich gesprochen wird und was zwischen den Zeilen steht.
Es kommt niemals darauf an, wie viele Fragen Du stellst, um dich abzusichern, es geht um die Qualität der Fragen, bei der dir die Antworten so viel Einsicht und Input für die Team-&Projektleitung geben, dass du viel Zeit sparst, die du investiert hättest in irgendwelche leeren „Pro-Forma-Fragen“.
Egal in welchem Projekt, es gibt Aufgaben, die im Team ein leichtes Aufstöhnen hervorrufen. Aufgaben, die man halt nicht gerne macht, die aber gemacht werden müssen, weil es sein muss.
Aus meiner Sicht, ist es Aufgabe des Projektleiters unangenehme Aufgaben, so angenehm, wie nur möglich zu gestalten.Das unterstützt nicht nur den gesamten Projektverlauf und Team, sondern auch die Harmonie im Team und ich bin wahnsinnig Harmonie getrieben, wenn es um die Menschen geht, mit denen ich zusammenarbeite. Negativität hat für mich keine Daseins-Berechtigung. Vor einiger Zeit bin ich auf eine Fragestellung gestoßen, die für mich sowohl in normalen Abläufen, als auch in extremen Stress-Situationen zielführend ist.
Die Frage lautet, wie folgt:
Was kann ich tun, damit Du die Aufgabe besser und schneller erledigen kannst?
Diese Frage hat es in sich, weil:
- Die gefragte Person muss sich aktiv Gedanken dazu machen, was verbessert werden kann, damit er oder sie besser performen kann.
- Du gibst der Person die Möglichkeit innerhalb vom Kontext und zeitlich begrenzt spezifische Änderungswünsche auszusprechen, die meistens auch sehr leicht umsetzbar sind. Du musst allerdings dann auch liefern. Und zwar so gut du kannst!
- Wenn es keine Verbesserungswünsche gibt, nimmst du jedem den Wind aus den Segeln, der einfach nur einen schlechten Tag hat und damit das ganze Team runter zieht. Oder der Schuh drückt wo anders, dann musst du tiefer bohren!
- Du schaffst mit der Frage eine positivere Stimmung, weil die „maulende“ Person sich gehört und verstanden fühlt. Du musst nur zuhören.
Die Fragestellung ist sehr klar indem, was erwartet wird: Was kann ICH tun, damit DU besser arbeiten kannst?
DU musst dir Gedanken dazu machen, was geändert werden muss und ICH sorge dafür, dass es passiert.
Bisher waren bei mir die Antworten immer sehr eindeutig und einfach zu lösen. Hier einige Beispiele:
- Bitte füge eine Spalte noch hinzu in der Tabelle und mach überall ein x dahinter was wichtig ist, damit ich es schneller sehe und nicht alles durchlesen muss
- Schreibe in die Betreffzeile noch „Projekt XY“, damit ich weiß, wo das hin gehört. Ich arbeite gerade an 3 Projekten gleichzeitig und verliere sonst den Überblick
- Ich muss die E-Mail mit den Inhalten von Jordan bis 10 Uhr haben, damit ich es heute noch schaffe
- Die Liste ist endlos mit solchen Beispielen.
Du siehst, es sind eigentlich nur „einfache“ „kleine“ Änderungen, die für eine Person extrem viel ausmachen, um nicht nur die Stimmung zu verbessern, sondern auch das Gesamtergebnis im Team extrem zu verbessern. So gesehen, ist es der erste Schritt in Richtung Prozessoptimierung. Diese Frage kann natürlich jedes Teammember stellen, aber der Anfang kommt meistens von vom Leader.
Jeder möchte einen guten Job machen!
Denk immer daran, dass jeder von uns einen guten Job machen möchte, wenn er oder sie morgens aufsteht, sich für die Arbeit fertig macht und dann da steht. Keiner geht zur Arbeit und denkt sich: Heute werde ich mal so richtig schlecht arbeiten, damit ich keine Anerkennung bekomme. Du kannst mit deinem Wirken die Arbeit deiner Teamkollegen dramatisch verändern und am Ende hilft es dir als Teamleiter auch noch selbst. Weil wenn das Team gut performed, fällt das auf dich zurück. Wenn das Projekt ein erfolg ist, bist du ein erfolgreicher Projektleiter.
Ein absolut positiver WINWINWINWINWINWINWIN und HARMONIE!